ARCHIV FÜR AUTOBAHN- UND STRASSENGESCHICHTE

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Kilometerstein - Kilometrierung

Kilometersteine sind Orientierungszeichen an Autobahnen und Kraftfahrstraßen.

Die RAB hatten auf dem Mittelstreifen Kilometersteine im Abstand von 500 m. Sie gaben jeweils die vollen und die halben Kilometer an. Markante Kilometersteine konnten neben der Entfernungsangabe auch noch einen Hinweis haben. Die Zählweise und Angabe der Kilometer erfolgte für die vom Berliner Ring ausgehenden Strecken ab dem jeweiligen Dreieck. Bei anderen Strecken wurden größere Städte als Ausgangspunkt der Kilometrierung bestimmt.

Kilometrierungsanfänge
Kilometrierung der RAB entsprechend der Vorläufigen Anweisung des Generalinspektors.

Km1
Kilometerstein auf dem Mittelstreifen der Reichsautobahn Stuttgart – München mit Entfernungsangabe „500 km nach Berlin“
Quelle: Hermann Harz/Herybert Menzel:
Das Erlebnis der Reichsautobahn,
hg. vom Reichsministerium Speer, München 1943


Die Autobahnen der DDR besaßen Kilometersteine als Tafeln aus Blech oder Plastik im Mittelstreifen. Neben der Angabe des vollen oder des halben Kilometers war zusätzlich ein schwarzes Dreieck angebracht, welches die Richtung zum nächsten Streckentelefon wies.

Im Mitteilungsblatt der SSUB (A) Halle, 2 (1970) Nr. 1 findet sich auf Seite 7 eine kleine Meldung dazu. Die Betriebssektion der Kammer der Technik (KdT) des SSUB (A) hatte sich in ihrem Plan Wissenschaft und Technik (PWT) für das Jahr 1969 u. a. die nachfolgend markierte Aufgabe gestellt:

UA1970
Auszug aus dem Beitrag über die KdT-Arbeit des Jahres 1969 beim SSUB (A) Halle


Die Bundesautobahnen haben ebenfalls Tafeln, jedoch sind diese am jeweilig rechten Fahrbahnrand angebracht. Wo eine Schutzplanke die äußere Fahrbahnbegrenzung bildet, ist die Kilometertafel an dieser befestigt.

Die Kilometrierung berücksichtigt streckenweise die sich historisch herausgebildete Zählweise. So kommt es, dass die BAB A4 ab dem AD Dresden-Nord in Richtung Görlitz mit aufsteigender Kilometerangabe versehen ist, in Richtung West wird jedoch ebenfalls vom AD Dresden-Nord aus aufsteigend, bei Null beginnend, gezählt. Gleichfalls erfolgt eine Zählung von Null an ab der Bundesgrenze bei Vettschau, dem Grenzübergang in die Niederlande. Die Kilometrierung der BAB A93 beginnt ab dem AD Hochfranken (Abzweig von der BAB A72) mit der Kilometerangabe 22,5.

Km2
Drei Generationen von Kilometerangaben:
RAB im Deutschen Reich (Kilometer 39,5), Autobahn in der DDR (Kilometer 28,5 mit vorgesehenem Platz für den zum nächsten Streckentelefon weisenden Pfeil), Bundesautobahn in der BRD (Kilometer 28,5). Quelle: Autobahngeschichtliche Sammlung Erkner
Foto: R. Arndt, Jüterbog, 2010

Schrifttum, Informationen, Karten:

Quelle: Hafen, P. "Das Schrifttum über die deutschen Autobahnen",
Ferdinand Dümmlers Verlag, 1956

Hoffmann, Rudolf: Die Kilometrierung der Reichsautobahnen.   

* * *: Kilometrierung der Reichsautobahnen.   

GI; 2250-27 - A. 20.46 v. 4. Juli 1939:: Kilometrierung der Reichsautobahnen.   

Hoffmann, R.: Kilometrierung der Reichsautobahnen
in Die Straße 6. Jahrg. 1939, Heft 15, S. 486-488 (3 S., 7 Abb.)
"Inhalt: Bedeutung der Einheitlichkeit. Nullpunkt für alle von Berlin ausgehenden Linien am Ring, für die übrigen an einer die Linie abschließenden großen Stadt. Die Kilometrierung wird möglichst weit durchgeführt, auch in Abzweige. Netzplan der Kilometrierung. Alle 500 m Kilometerstein im Mittelstreifen. Fernzieltafeln."
[Quelle: Hafen, P.: 495 03, S. 602]
*** Kilometrierung der Reichsautobahnen
in Straßenbau, 30. Jahrg. 1939, Heft 21, S. 342 (1/8 S.)
"Inhalt: Auf Anordnung des GI soll Kilometrierung von Berlin aus mit Berliner Ring als Nullpunkt für 15 Linien erfolgen. Die nicht auf Berlin beziehbaren Linien sollen von anderen großen Städten aus kilometriert werden. Kilometersteine auf den Mittelstreifen."
[Quelle: Hafen, P.: 495 04, S. 602]
GI; 2250-27 - A.20.46 v. 4. Juli 1939: Kilometrierung der Reichsautobahnen.
Verf. (1939) (4.S.)
"Inhalt: Bekanntgabe der Nullpunkte verschiedener Strecken. Erläuterung durch Verf. der RAB-D RAB T1 Iwk 358 v. 17.7.1939"
[Quelle: Hafen, P.: 495 05, S. 602]

H. Schneider, Naumburg (Saale), 28.03.2012